9. AusgabeAktuelles

Interview mit einer Tierschützerin

Fotoquelle: pixabay.com

Wir haben Nicole, eine Tierschützerin, interviewt. Sie hat 17 Bullenkälber davor gerettet, gemästet und geschlachtet zu werden. Die Tiere stammen aus Milchbetrieben, die männliche Kälber nicht verwenden können.

Unsere erste Frage, die wir ihr gestellt haben war: 

Der Spickzettel: „Ich kann mir vorstellen, es ist nicht leicht, sich so lange um die Kühe zu kümmern. Was hat Sie dazu motiviert, so lange durchzuhalten?“

Nicole: „Die Liebe zu den Tieren. Ich möchte, dass die Tiere ein schönes Leben haben, wie es ihnen zusteht.“

Der Spickzettel: „Wie haben Sie die Kühe eigentlich gefunden? Wie haben Sie herausgefunden, dass sie geschlachtet werden sollen?“

Nicole: „Ich war auf einem Milchbetrieb und habe gesehen, wie ein Kälbchen von seiner Mutter getrennt wurde. Ich war schockiert, dass dies direkt nach der Geburt geschah. Sie kommen direkt nach der Geburt in Kälberiglus, die männlichen gehen dann mit 4 Wochen in riesige Mastbetriebe, von wo aus sie mit 5 Monaten quer durch Europa transportiert werden und von Italien oder Spanien aus mit Schiffen in den Nahen Osten. Oft werden sie nicht älter als 6 Monate, weil sie dann geschlachtet werden.“

Redaktion: „Warum werden den Kühen die Kälber direkt nach der Geburt weggenommen?“

Nicole: „Der Milchbetrieb braucht die Milch der Kühe. Eine Kuh gibt aber nur Milch, wenn sie ein Kalb bekommt. Weibliche Kälber werden im Milchbetrieb aufgezogen, damit sie auch eines Tages Milch geben können. Die männlichen Kälber können dies aber nicht und werden deswegen an den Mastbetrieb verkauft und später geschlachtet. Ein paar dieser männlichen Kälber habe ich gerettet und die stehen jetzt hier auf der Weide.“

Redaktion: „Wie viel Zeit investieren Sie durchschnittlich in die Kühe?“

Nicole: „Anfangs war es noch aufwändig, weil ich Milch aus Milchpulver für die kleinen Kälber anrühren musste. Aber jetzt, wo sie auf der Weide stehen, machen sie nicht mehr viel Arbeit.“

Redaktion: „Was wollen Sie unseren Lesern mitgeben?“

Nicole: „Ich wünsche mir, dass die Menschen sich darüber bewusst werden, dass Milchprodukte nur entstehen können, indem Kälber direkt nach der Geburt von ihren Müttern getrennt werden und beide sehr darunter leiden. Eigentlich ist die Milch für die Kälber bestimmt und nicht für die Menschen. Das sollte man sich immer wieder bewusst machen.“

Redaktion: „Vielen Dank dass Sie sich für uns Zeit genommen haben.“

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