Austauschprogramme sind schon länger an unserer Schule üblich und vor kurzem wurde zusätzlich ein Austausch mit den französischen Städten Semur en Auxois und Avallon eingeführt. Schüler der neunten und achten Klasse hatten erstmals im November 2023 die Möglichkeit für eine Woche nach Frankreich zu fahren und wurden wiederum im April von ihren Austauschpartnern in Solingen besucht. Da sich viele von euch wahrscheinlich wenig unter so einem Austausch vorstellen können und sich unsicher sind, ob sie einen machen sollen, möchte ich euch im Folgenden von meinen Erfahrungen und Erlebnissen berichten.
Wir wurden bereits zu Beginn des Schuljahres über den Austausch informiert und hatten die Möglichkeit uns anzumelden. Um teilzunehmen, mussten wir ein Formular mit verschiedenen Fragen ausfüllen und zusammen mit Fotos von uns abgeben. Im Oktober bekamen wir schließlich die Zuteilung der Partner und konnten diese dann zum ersten Mal kontaktieren. Bei einem Infoabend wurde uns dann noch einmal das Wichtigste erklärt und dann konnte es schon losgehen.
Am Morgen des 8.11.2023 reisten wir ab. Als wir abends in Frankreich ankamen, wurden wir direkt auf unsere Familien aufgeteilt und sind mit diesen nach Hause gefahren. Ich wurde mit einem Abendessen empfangen und konnte die Familie dabei besser kennenlernen. Anfangs war es natürlich schwierig, da die Sprachbarriere sehr groß ist. Die Familie meiner Austauschpartnerin konnte beispielsweise gar kein englisch und so musste ich mich immer auf französisch verständigen, was natürlich nicht ganz einwandfrei funktioniert hat. Oft fallen einem im Moment einfach nicht die nötigen Worte ein und so muss man irgendwie anders auskommen. Im Notfall konnte man aber natürlich auch zu Übersetzter Tools auf dem Handy greifen. Trotz dieser Schwierigkeiten habe ich mich sehr willkommen und gut aufgehoben gefühlt. Es war besonders interessant für mich diese andere Kultur kennenzulernen, auch mal etwas ganz anderes zu essen und nach anderen Gewohnheiten zu leben.
Am nächsten Tag lernten wir zum ersten Mal die Schule kennen und als wir im Unterricht dabei waren, stellten wir fest, wie anders das Schulsystem in Frankreich ist. Am überraschendsten war für uns, wie spät ein normaler Schultag anfängt und endet und dass die Schüler keine Tablets im Unterricht nutzen dürfen.
Die meiste Zeit waren wir jedoch auf Ausflügen, bei welchen manchmal auch die Franzosen dabei waren, unterwegs. So erkundeten wir Flavigny-sur-Ozerain, Semur, Dijon, Avallon, die Grotte d’Arcy-sur-Cure und Beaune. Dabei hatten wir Führungen, waren in Museen oder durften in Gruppen frei in den Städten rumlaufen. Diese Exkursionen haben allen viel Spaß gemacht, auch wenn die Mehrheit viel zu viel Geld für Souvenirs und französisches Gebäck ausgegeben hat.
Das Wochenende haben wir dann jeweils in unseren Familien verbracht und so hatte dort jeder ein eigenes Programm. Meine Austauschpartnerin hatte ziemlich viel für mich geplant: Lasertag spielen, shoppen, ein Handballspiel und ein Zoobesuch. Während dieser Zeit konnte man seine Austauschpartner noch besser kennenlernen und näher zusammenwachsen.
An unserem letzten Abend fand ein Büffet mit den Lehrern, der Schulleitung, den Austauschpartnern und den Familien statt. Das war der perfekte Abschied, bevor es am letzten Tag dann wieder nach Hause ging.
Fünf Monate später sind die französischen Schüler schließlich nach Solingen gekommen. Nun war es an der Zeit für uns sie aufzunehmen und ihnen alles zu zeigen, was auch eine aufregende Erfahrung war. Es war interessant ihre Perspektive auf unseren Alltag und unsere Schule kennenzulernen. Natürlich zeigten wir ihnen ebenfalls typisch deutsches Essen und nahmen sie mit uns in den Unterricht. Diesmal war die Sprachbarriere schon kleiner und so war es leichter sich untereinander zu verständigen. Zusammen machten wir Ausflüge nach Köln und Düsseldorf. Am letzten Schultag gab es dann ein Brennball Tournier und ebenfalls ein Büffet.
Insgesamt war dieser Austausch eine sehr bereichernde Erfahrung für mich, die mir geholfen hat meine Sprachkenntnisse zu verbessern und meinen Horizont zu erweitern. Auch wenn ich am Anfang Angst vor möglichen Schwierigkeiten hatte, bereue ich es kein wenig. Aus diesem Grund empfehle ich euch auch einen Austausch zu machen, falls ihr neues entdecken möchtet. Sachen wie Sprachbarrieren und ein klein wenig Heimweh gehören einfach dazu, weshalb ihr euch davor nicht fürchten solltet. Die Erinnerung an all die schönen Erlebnisse werden bei mir jedenfalls länger im Gedächtnis bleiben.
Ich hoffe, dass ich all denjenigen, die nicht die Möglichkeit hatten so einen Austausch zu machen oder Mal einen machen möchten, einen guten Einblick in den diesjährigen gewähren konnte.