Dass Mädchen bzw. Frauen heutzutage Fußball spielen, wird von den meisten Leuten als normal angesehen. Doch was für uns heute üblich ist, galt damals als seltsam und wurde vom Großteil der deutschen Gesellschaft nicht akzeptiert. Über all die Veränderungen und Entwicklungen im Damenfußball berichten wir im folgenden Artikel.
Bereits in den 1920er- Jahren veranstalteten Studentinnen erste Fußballspiele bei deutschen Hochschulmeisterschaften.
Zehn Jahre später – 1930 – suchte Lotte Specht, zum damaligen Zeitpunkt 19 Jahre alt, mit einer Zeitungsannonce andere Frauen, um den ersten offiziellen Fußballverein für Frauen zu gründen, was ihr ausgezeichnet gelang. Rund 40 Frauen waren interessiert, dem Fußballclub beizutreten. Dieser wurde auch noch in diesem Jahr mit insgesamt 35 Frauen gegründet. Der 1. Deutsche Damen-Fußballklub (1.DDFC) in Frankfurt war also nun bereit zum kicken. Doch Specht ging es mit ihrer Idee viel weniger um die Liebe zum Fußballsport, sondern eher um Frauenrechte.
Der 1. DDFC, der lange nicht mehr unbekannt war, löste jedoch wenig Begeisterung in den Leuten aus. Im Gegenteil: Beschimpfungen und Steinwürfe mussten die Fußballspielerinnen ertragen. Fußball galt zu früheren Zeiten als Männerfußball und dies sollte, wenn es nach der Gesellschaft ginge, auch so bleiben.
Im Herbst 1931 endete die Zeit, in der der 1. DDFC vielen Frauen ein Platz der Dazugehörigkeit und die Möglichkeit, endlich seinen Leidenschaften nachzugehen leider, da die negativen Reaktionen so extrem waren. Erst wurden es immer weniger Mitglieder, ein Grund dafür beispielsweise das Verbot durch Eltern, bis es dann bald zur endgültigen und für den ein oder anderen tragischen Auflösung kam.
Auch der Deutsche Fußballbund (DFB), nicht nur die Öffentlichkeit, kritisierten die Initiative der jungen Damen, sodass er den Aufnahmeantrag des 1.DDFC strikt ablehnte.
Im Jahre 1955 traf der DFB den Entschluss, angeschlossenen Vereinen das Gründen oder Führen von Frauenmannschaften zu untersagen. Auch, dass Frauen auf den Plätzen spielen dürfen, wird zu einem Verbot, sowie das Leiten eines Spieles unter Frauen von Schieds- und Linienrichter. Die Begründung dafür lautete folgende: „Im Kampf um den Ball verschwindet die weibliche Anmut, Körper und Seele erleiden unweigerlich Schaden, und Zurschaustellen des Körpers verletzt Schicklichkeit und Abstand.
Die Frauen lassen sich jedoch keineswegs unterkriegen und spielen selbstverständlich weiter und gehen damit ihrer Leidenschaft nach. Nur weil der DFB nicht möchte, heißt es nicht, dass sie keine anderen Verbände gründen können. Die Deutsche Damen-Fußballvereinigung und der Westdeutsche Da-men-Fußball-Verband entstehen. 1956 spielt ein Team der deutschen Frauen sogar gegen die Niederlande und das vor rund 20.000 Zuschauern, was natürlich für Staunen sorgt.
1970 hebt der der DFB schließlich die Regelungen gegen Frauenmannschaften auf, doch trotzdem herrschen strenge Regeln. Frauen sind dazu verpflichtet, mit einem Jugendball zu spielen, ihnen ist das Tragen von Stollenschuhen nicht gewährt und die Spiele haben eine Dauer von zwei Mal 30 statt bei den Herren zwei Mal 45 Minuten.
Immer mehr Frauen ergreifen die Chance und fangen an den Sport auszuüben. Und 1989 war es dann so weit: Die Nationalmannschaft der Frauen wird Fußballeuropameister. Mit dem Spiel, welches in Deutschland abgehalten wurde, erreichen die Damen einen großen Meilenstein. Nicht nur für sich selbst, sondern für die Geschichte des Fußballs. 22.000 Menschen sahen dabei zu, wie das 4:1 gegen Norwegen erzielt wird und nach dem Sieg steigt auch das öffentliche Interesse an den Spielerinnen.
Wenn man über die Finanzen nachdenkt, stellt man sich etwas in Millionenhöhe vor, so wie es nun mal bei den Männern ist, jedoch erhalten die Profifußballerinnen als Prämie zum EM-Sieg ausschließ-lich ein Kaffeeservice.
1991 findet dann die erste Frauenfußballweltmeisterschaft statt, welche Deutschland, im Gegensatz zu 2003 und 2007, nicht gewann.
Heute Spielen über eine Millionen Frauen beim DFB, doch bis zum jetzigen Zeitpunkt kann nicht von Gleichberechtigung im Fußball die Rede sein, da die Zahlen der Zuschauer immer noch deutlich gerin-ger sind, als bei den Männern. Um diese Ungerechtigkeit zu stoppen, müssen wir alle darauf achten, dass wir ab und zu, statt immer nur die Fußballspiele der Männer anzuschauen, auch die der Frauen verfolgen. Denn sie spielen mindestens genauso gut und die Spannung ist gleichermaßen hoch.
Wir haben außerdem zwei Schülerinnen unserer Schule, die leidenschaftlich Fußball spielen, interviewt um noch mehr zu der Sportart, vor allem für Kinder bzw. Jugendliche, herauszufinden.
Hannah Schufla, Klasse 6d (10 Jahre alt)
Spickzettel: Bei welchem Verein spielst du aktuell?
Hannah: BV Gräfrath, Niederrheinauswahl.
Spickzettel: Welcher Verein ist dein Liebster? Hannah: Der FC Bayern München un der TSV SOLINGEN
Spickzettel: Wer ist deine Lieblingsspielerin? Hannah: Klara Bühl vom FC Bayern München. keine
Spickzettel: Wie lange spielst du schon Fußball?
Hannah: 2-3 Jahre.
Spickzettel: Was wünschst du dir für den Frauenfußball generell in der Zukunft?
Hannah: Dass die Frauen mehr Geld verdienen und ihnen größere Stadien zur Verfügung stehen. Außerdem wünsche ich mir mehr Gleichstellung.
Spickzettel: Was sind deine persönlichen Ziele im Fußball?
Hannah: Verbesserung meiner Leistunge und dass wir als Mannschaft in der Liga aufsteigen.
Mia Hoffmann, Klasse 8d (13 Jahre alt)
Spickzettel: Bei welchem Verein spielst du aktuell?
Mia: Beim TSV Solingen.
Spickzettel: Welcher Verein ist dein Liebster?
Mia: Mein eigener (TSV Solingen) natürlich.
Spickzettel: Wer ist deine Lieblingsspielerin?
Mia: Ich habe tatsächlich keine.
Spickzettel: Wie lange spielst du schon Fußball?
Mia: 6-7 Jahre.
Spickzettel: Was wünschst du dir für den Frauenfußball generell in der Zukunft?
Mia: Mehr Gleichberechtigung.
Spickzettel: Was sind deine persönlichen Ziele im Fußball?
Mia: Dass unsere Mannschaft noch viele Erfolge zusammen erleben wird und in der aktuellen Liga bleibt.
Spickzettel: Danke, für die Interviews!