Im September 2020 brannte das Auffanglager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ab und ließ die etwa 13.000 Geflüchteten erneut ohne einen Platz zum Leben zurück. Überall wurde von dem Ausmaß der humanitären Katastrophe berichtet und auch an der ADS haben wir uns mit dem Thema beschäftigt.
Um über die Situation der Geflüchteten zu informieren, hat die Schule im Dezember letzten Jahres Videokonferenzen für die Jahrgangsstufen 8 bis Q2 organisiert. Marina Ruf, die selbst schon einige Male als Helferin vor Ort war, hat von zuhause von ihren Erfahrungen berichtet und Fragen beantwortet. Im Zuge dessen hat die ADS zu Weihnachten die Aktion „Solingen hilft“ mit Sach- und Geldspenden unterstützt.
Katastrophen wie diese dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Bis heute hat sich die Situation in Griechenland kaum verbessert und die Geflüchteten leben unter grausamen Bedingungen. Seit dem Brand sind etwa 7.000 Menschen in temporären Lagern auf den Inseln Chios und Samos, sowie auf dem griechischen Festland untergebracht worden. Auch Deutschland hat seit den Auseinandersetzungen an der türkisch-griechischen Grenze, sowie dem Brand in Moria mehr als 2.000 Geflüchtete aufgenommen. Trotzdem sind viele ohne Aufenthaltsort. Die neu errichteten Camps sind zudem teilweise in einem noch schlechteren Zustand, als das Lager Moria, da sie schnellstmöglich errichtet werden mussten.
Nun ist ein langer heftiger Winter überstanden. Oft wurden die Zelte überflutet und die Bewohner der Camps waren der Kälte ohne Heizung und warmes Wasser ausgesetzt. Sie hatten sich wohl kaum von der Katastrophe im September erholt, als es vor ein paar Monaten zu einem weiteren Brand kam. In dem temporären Camp bei Kara Tepe fing am 21. Februar 2021 eines der Zelte Flammen. Das Feuer konnte nach kurzer Zeit von Nachbarn gelöscht werden. Der Grund dafür ist jedoch nicht klar: Die griechischen Behörden sprechen von einem Suizidversuch; die Staatsanwaltschaft auf Lesbos wirft den Zeltbewohnern Brandstiftung vor.
Auch wenn die Medien zur Zeit nicht mehr von der Situation der Geflüchteten in Griechenland berichten, sind die Zustände immer noch die Gleichen. Hilfe wird weiterhin dringend benötigt, auch wenn es sich nur um eine kleine Spende handelt.